Bevölkerung
Um das Jahr 870 entdeckten  "Wikinger Island. Der Entdecker Floki Vilgeröarson fuhr aus, um Gardarsholm (Island) zu finden. Dazu bediente er sich eines ausgefallenen Navigationsinstruments, nämlich dreier  "Raben. Der Bericht darüber befindet sich im Landnamabok. Den schriftlichen Quellen nach wurde Island im späten  "9. und frühen  "10. Jahrhundert durch  "Wikinger aus  "Norwegen und anderen skandinavischen Ländern sowie durch  "keltische Siedler bevölkert. Die neuere Forschung geht aber von einer früheren Besiedlung über Schottland und Irland aus, die mit den Einwanderern aus Norwegen verschmolzen ist, soweit sie nicht vertrieben wurde. Während in Zentraleuropa die Königtümer um die Kaiserwürde wetteiferten, steht am Anfang der isländischen Geschichte die einzigartige Entwicklung eines  "oligarchischen Gesellschaftssystems. Das  "Althing als Versammlung gleichgestellter Goden ist damit zusammen mit dem färöischen  "Løgting eines der ersten parlamentarischen Systeme in  "Europa überhaupt (nach der  "Demokratie im  "Griechenland des  "Altertums). Die sowohl  "gesetzgebende als auch  "rechtssprechende Versammlung trat alljährlich in der Almannagjá in  "Þingvellir zusammen. Nach häufiger Darstellung entdeckte  "Erik der Rote  "982 n. Chr. von Island aus  "Grönland. In Wirklichkeit war der erste Seefahrer, der nach Ostgrönland segelte Gunnbjörn Úlfsson, kurz danach Snæbjörn Galti, der dort sein Winterquartier aufschlug. Erik der Rote umrundete aber die Südspitze und kam an die Westküste. Das  "Godentum, welches sich im Anschluss an die  "Landnahme durch 400 norwegische Häuptlingsfamilien entwickelt hatte, überdauerte fast 300 Jahre, ehe es mit der Unterwerfung unter die Norweger im Jahre  "1262 endete. Eine der wichtigsten Persönlichkeiten in diesem Zusammenhang war der zuletzt in  "Reykholt/Borgarfjörður beheimatete  "Snorri Sturluson. Karte von Island um 1888
Karte von Island um 1888 Almannagjá in Þingvellir
Almannagjá in Þingvellir Alte und neue Kirche von Reykholt
Alte und neue Kirche von Reykholt
Im Jahre  "1000 landete der  "Isländer  "Leifur Eiríksson in  "Amerika, entdeckt hatte es vorher Bjarni Herjólfsson, der sich verirrt hatte, die amerikanische Küste sah, aber nicht landete, sondern umkehrte und nach Grönland fuhr. Im selben Jahr beschlossen die Isländer durch das  "Althing in  "Þingvellir die Annahme des  "Christentums.  "1262 kam Island unter norwegische Herrschaft.  "1380 entstand die  "Kalmarer Union und Island wurde mit Norwegen unter  "dänischer Krone regiert. Im Jahre  "1552 wurde der isländischen Bevölkerung auf Befehl des dänischen Königtums die  "Reformation aufgezwungen. Auch heute noch sind die meisten Isländer evangelisch.  "Handelsmonopole, erst durch die Norweger, später durch die Dänen, blockierten über lange Zeit die Entwicklung Islands. Der  "Frieden von Kiel  "1814 besiegelte noch einmal die dänische Oberhoheit, während das alte Mutterland Norwegen zwar an  "Schweden fiel, sich aber auf den Weg in die Unabhängigkeit machen konnte. Mit einer Rückbesinnung auf die alten Traditionen, dem Wiederaufleben des  "Althings und dem Durchbrechen der Handelsbeschränkungen beging Island  "1874 mit einer Verfassung und der Finanzautonomie, die Tausendjahrfeier der  "Landnahme,  "1904 gewährte Dänemark den Isländern ihre Autonomie (home rule).  "1911 wurde die isländische Universität gegründet.  "1915 wurde das  "Frauenwahlrecht eingeführt,  "1917 kam es zur ersten isländischen Regierungsbildung.  "1940 besetzten britische Truppen Island, um einer möglichen Invasion durch  "Nazideutschland zu begegnen,  "1941 wurden sie von us-amerikanischen Truppen verstärkt und größtenteils ersetzt. In den Wirren des 2. Weltkrieges wurde am  "17. Juni  "1944 die demokratische Republik Island ausgerufen, die seither erfolgreich für ihre Unabhängigkeit und ihr wirtschaftliches Überleben einsteht. Seit  "1946 ist Island Mitglied der  "Vereinten Nationen und war  "1949 ein Gründungsmitglied der  "NATO. Seit  "1994 ist Island Mitglied des  "Europäischen Wirtschaftsraums EWR.  "2001 trat Island dem  "Schengener Abkommen bei. Die Bevölkerung spricht sich einheimischen Umfragen zufolge mehrheitlich für einen Beitritt zur  "Europäischen Union aus. Die Regierung verfolgt zur Zeit allerdings keine in diese Richtung gehende Politik.
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